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Die Firma Faun ging 1919 aus den Fahrzeugfabriken Ansbach
und der Nürnberger Firma Faun hervor und nannte sich "Fahrzeugfabriken
Ansbach und Nürnberg", kurz "FAUN". Ab 1920 wurde dann der Name Faun
Werke AG verwendet. Die LKW-Produktion begann mit 3- bis 5-Tonnern, die
wahlweise auch als Elektrofahrzeuge zu bekommen waren. Ab 1926 war
Nürnberg alleiniger Produktionsstandort von Faun. In den dreißiger
Jahren wurden überwiegend Maybach-Motoren eingesetzt. Auch
Kommunalfahrzeuge wurden in den dreißiger Jahren schon angeboten und in
viele europäische Länder exportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Faun
einer der bedeutenden Nutzfahrzeug-Hersteller in Deutschland. Ende der
fünfziger Jahre lag der Marktanteil bei über 50%. Das Angebot reichte
vom leichten LKW bis zum schweren Spezialfahrzeug. Für die
Erstausrüstung der Bundeswehr stellte Faun über 7.200 Schwerlastwagen
her. Bis 1966 wurden für die Bundeswehr-Erstausrüstung Fahrzeuge gebaut
und geliefert. In dieser Zeit wurde der Bau der zivilen Fahrzeuge stark
vernachlässigt und erlangte nie mehr so große Bedeutung wie in früheren
Jahren.
Deshalb spezialisierte Faun sich in den siebziger Jahren auf den Bau
von Zugmaschinen, Kranträgern, Kommunalfahrzeugen, Flugfeld- Feuerlösch-
und Muldenkippern und Spezialfahrzeugen. Außerdem produzierte Faun auch
Baumaschinen. Mitte bis Ende der achtziger Jahre ging das
export-abhängige Zugmaschinengeschäft stark zurück. Mit
Mercedes-Benz/Titan sowie MAN/ÖAF begaben sich neue Anbieter auf das
Gebiet der Spezialzugmaschinen im mittelschweren Segment. Dadurch wurde
Faun immer mehr zum Nischenproduzenten im Bereich
Schwerlast-Zugmaschinen. Der Verlust im Jahr 1989 war sehr groß und der
Bau von Zugmaschinen wurde aufgegeben. Seit 1990 firmiert Faun unter dem
Namen TADANO-FAUN GmbH und es werden nur noch Mobilkrane gebaut.
(Quelle: Faun, Giganten der Landstraße von Wolfgang H.
Gebhard, Motorbuchverlag) |
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